Der neue polnische Chefdiplomat Witold Waszczykowski wurde am 5. Mai 1957 in Piotrków Trybunalski geboren. Er ist Diplomat, von der Ausbildung her Historiker und hat den Titel eines Doktors der Humanwissenschaften.
Witold Waszczykowski ist Absolvent der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Łódź und der Fakultät für Internationale Beziehungen der University of Oregon (1991) in den Vereinigten Staaten. In den Jahren 1992-1993 absolvierte er ein Graduiertenstudium im Bereich internationale Sicherheit und Rüstungskontrolle am Geneva Centre for Security Policy in der Schweiz. 1993 promovierte er zum Doktor der Humanwissenschaften in Geschichte mit der Arbeit „Die Vereinigten Staaten und die strategischen Abrüstungsverhandlungen 1919-1936“. In den Jahren 1981-1987 arbeitete er als Assistent an der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Łódź.
Mit dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten ist er seit Beginn der Neunzigerjahre verbunden. 1992 wurde er als Senior Expert im Departement System der Vereinten Nationen und im Departement Europäische Institutionen beschäftigt und wurde 1996 stellvertretender Direktor des Departements Europäische Institutionen und anschließend des Departements Sicherheitspolitik. 1997 war er als Chef des Verbindungsbüros der Republik Polen bei der NATO in Brüssel tätig und war auch Stellvertreter des Repräsentanten der Republik Polen bei der neu geschaffenen diplomatischen Vertretung beim Nordatlantischen Bündnis (1997-1999). In den Jahren 1999-2002 vertrat er Polen als Botschafter im Ran. 2003 arbeitete er im Departement Strategie und Planung der Außenpolitik und wurde 2005 stellvertretender Direktor im Departement Afrika und Naher Osten des Außenministeriums. In den Jahren 2005-2008 war er Vizeaußenminister und gleichzeitig Verhandlungsführer bei den Gesprächen mit den Vereinigten Staaten über den Raketenabwehrschirm.
2008 wurde er in das Amt des Vizechefs des Büros für Nationale Sicherheit berufen. Ab 2011 war er Sejm-Abgeordneter der 7. Legislaturperiode der Partei Recht und Gerechtigkeit. Im Parlament hatte er unter anderem die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten inne und war Delegierter zur Parlamentarischen Versammlung der NATO. Bei den diesjährigen Parlamentswahlen im Oktober errang er erneut ein Abgeordnetenmandat. Mit 33.000 Stimmen erzielte er das beste Ergebnis im Wahlkreis Sieradz.