Vizeminister Jan Dziedziczak zu Besuch in Berlin

„Wir müssen uns gemeinsam der Umsetzung des Vertrags von 1991 in dem Teil von ihm zuwenden, der von gleichen Rechten für beide nationalen Gruppen in Deutschland und in Polen und den Verpflichtungen der Staaten in Bereichen wie Bildung oder Zugang zu den Medien spricht“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten Jan Dziedziczak am 16. November bei einem besonderen Abend zu Ehren der polnischstämmigen Bürger (Polonia) und Polen in Deutschland im Auswärtigen Amt.
 

Der Empfang für die deutsche Polonia fand auf Einladung des deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier statt, der den Polonia-Kreisen dafür dankte, dass sie die Funktion von Botschaftern und Vermittlern im Verhältnis zwischen Deutschland und Polen ausübten. Er betonte auch, dass die deutsche Seite die Anliegen der Polonia, zumal auf dem Gebiet des Polnischunterrichts, ernst nehme.

 

„Wir werden über die Zukunft des deutsch-polnischen Runden Tisches sprechen, also über die Gestalt des künftigen Dialogs von Politikern und Experten unserer Regierungen über die Lage der deutschen Minderheit in Polen und der Polonia in Deutschland“, merkte Vizeminister Dziedziczak in seiner Rede unter Bezugnahme auf das für den 24. November geplante nächste Treffen in Berlin an. Im Hinblick auf die Arbeit des Runden Tisches stellte er fest, dass „es uns dank ihm gelungen ist, einige Probleme zu lösen. Wir möchten ihn auch dazu nutzen, um einen Durchbruch in Bildungsfragen, die die Polen in Deutschland betreffen, zu erreichen“.

 

Dietmar Woidke wiederum, Ministerpräsident Brandenburgs und Koordinator für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit, betonte, dass die in Deutschland lebenden Polen „dieses Land erheblich bereichern. Auch wenn die Zusammenarbeit in vielen Bereichen gut läuft, gibt es bei einem Thema noch Nachholbedarf: dem Polnischunterricht an deutschen Schulen.“

 

Dem Treffen mit der Polonia ging eine Deutsch-Polnische Konferenz der Kommunalpartnerschaften voraus. An diesem Treffen von Vertretern polnischer Städte, Kreise und Gemeinden aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums des deutsch-polnischen Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit nahmen mehrere hundert Kommunalpolitiker teil. Themen der Debatten und Workshops waren unter anderem die Erfahrungen mit der Zusammenarbeit, Ausbildungskonzepte, Maßnahmen zur Förderung des Sprachunterrichts im Wohnsitzland und Herausforderungen der Integration. In ihren Redebeiträgen gingen die Regierungskoordinatoren für die zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit, Jakub Skiba, Vizeminister für innere Angelegenheiten und Verwaltung, sowie Dietmar Woidke, Ministerpräsident Brandenburgs, unter anderem auf die mit dem Polnischunterricht im deutschen Schulsystem verbundenen Herausforderungen ein.

 

Botschafter Andrzej Przyłębski nahm an der Paneldiskussion „Kommunalpartnerschaften zwischen Deutschland und Polen: Was läuft gut – wie weiter?“ teil. Die Diskussion wurde von der deutschen Generalkonsulin in Danzig, Cornelia Pieper geleitet. Auf dem Podium saßen außerdem Georg Huber, Präsident der deutschen Sektion des Rats der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) Paweł Adamowicz, Stadtpräsident von Danzig, und Botschafter Thomas Ossowski, Ko-Vorsitzender der deutsch-polnischen Regierungskommission für die regionale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit.


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