Deutsch-Polnische Nachbarschaft verbindet – Wissenschaftlicher Förderpreis 2017

Seit 2008 verleihen die Botschaft der Republik Polen und das Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften jährlich einen wissenschaftlichen Förderpreis für herausragende innovative Dissertationen und Abschlussarbeiten aus dem Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften zur polnischen Kultur und Geschichte sowie den deutsch-polnischen Beziehungen.

Dieses Jahr ist dieser Wettbewerb erstmals auf das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland ausgeschrieben worden. Für die besten Beiträge werden je ein Preis in Höhe von 2.000 Euro (Dissertationen) und ein Preis in Höhe von 1.000 Euro (Abschlussarbeiten) sowie weitere Auszeichnungen verliehen. Der Preis dient der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und soll Studierende und Promovierende an deutschen Hochschulen zur Beschäftigung mit Polen und deutsch-polnischen Themen anregen.

 

Eingereicht werden konnten überdurchschnittlich gute Arbeiten, die in der Zeit vom 15. September 2015 bis zum 15. September 2017 benotet worden sind. Zum Einreichen berechtigt sind sowohl die Verfasserinnen und Verfasser als auch die Gutachterinnen und Gutachter. Über die Preisvergabe entscheidet eine internationale Fachjury, die vom Botschafter der Republik Polen berufen wird.

 

Über die Jury

Mitglieder

Prof. Dr. Andrzej Przyłębski , Botschafter der Republik Polen    
Prof. Dr. Robert Traba, Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der
Wissenschaften
Prof. Dr. Alexaner Wöll, Präsident der Europa-Universität Viadrina        
Prof. Dr. Brigitta Helbig-Mischewski , Deutsch-Polnisches Forschungsinstitut am Collegium Polonicum in Słubice     
Prof. Dr. Beata Ociepka, Uniwersytet Wrocławski    
Prof. Dr. Hans Henning Hahn, Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg             
Prof. Dr. Yvonne Kleinmann, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg           
Prof. Dr. Klaus Ziemer, Uniwersytet Kardinała Stefana Wyszyńskiego Warszawa              
Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg, Justus-Liebig-Universität Gießen

Die internationale Jury unter dem Vorsitz des polnischen Historikers und Direktors des Zentrums für Historische Forschung Berlin, Robert Traba, bewertete das fachliche Niveau der Arbeiten als sehr hoch. Unter den insgesamt 19 vorgeschlagenen Dissertationen und Magisterarbeiten, davon einer Doktorarbeit aus der Schweiz, befanden sich historiographische, politikwissenschaftliche, rechtsgeschichtliche wie auch kultur- und sozialwissenschaftliche Studien mit sehr unterschiedlichen Ansätzen und Fragestellungen.

Die Forschungsthemen sind dabei sehr unterschiedlich und gehen auch über die deutsch-polnischen Beziehungen hinaus. So lagen beispielsweise Arbeiten über das Adoptionsrecht in Polen vor,


über den Einfluss des deutschen Bildhauers Theodor Kalide, eine kulturwissenschaftliche Studie über das Wirken des deutschen Musikers August Freyer in Warschau oder die publizistische Lobbyarbeit des Obersten Nationalkomitees (1915-1918) in Wien. Auch mangelte es nicht an praktischen Beiträgen wie etwa eine Arbeit über eine deutsch-polnische Onlineplattform oder Arbeiten über die Bedeutung von Migrant Care Workers aus Polen belegen.

 

 

 

Finalisten des Wettbewerbs (alphabetische Reihenfolge)

 

Dissertationen

Patrycja Kniejska : Zwischen familiärer Nähe und beruflicher Distanz: Die Bedeutung der häuslichen Pflege für Migrant Care Workers aus Polen,  Technische Universität Dortmund, Gutachter: Prof. Dr. Monika Reichert, Prof. Dr. Gerhard Naegele

Jana-Katharina MendeDas Konzept des Messianismus in der polnischen, französischen und deutschen Literatur der Romantik, Universität Vechta, Gutachter: Prof. Dr. Jochen A. Bär, Prof. Dr. Alois Woldan

Justyna Ancieta Turkowska: Der kranke Rand des Reiches: Sozialhygiene, Moral und Nation in der Provinz Posen um die Jahrhundertwende, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gutachter: Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg, Prof. Dr. Peter Haslinger

 

Masterarbeiten

Luisa LehnenÖsterreich-Ungarn-Polen? Publizistische Lobbyarbeit des Obersten Polnischen Nationalkomitees in Wien 1915-1918, Ludwig-Maximilian-Universität München, Gutachter: Prof. Dr. Guido Hausmann, Prof. Dr. Jana Osterkamp

Olga PaczynskaWeibliche Lebensentwürfe zwischen Abhängigkeit und Emanzipation in der Volksrepublik Polen in Joanna Bators „Piaskowa Góra“ und Grażyna Plebaneks „Dziewczyny z Portofino“, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Gutachter: Prof. Dr. Schamma Schahadat, Andrzej Kopacki

Pilipp Matthias Bertold TvrdinićDas Monster als Figur des Dritten. Andrzej Sapkowskis Wiedźmin in Prosatexten und Computerspielen, Ludwig-Maximilian-Universität München, PD Dr. Raoul Eshelman Dr. Małgorzata Zemła

 

Im Rahmen der Preisverleihung hält der renommierte Historiker, Gründungsdirektor des Aleksander-Brückner-Zentrums für Polenstudien und Mitglied des Präsidiums der Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission Prof. Dr. Dr. h.c. Michael G. Müller einen Festvortrag über die „Reformation und katholische Reform in der Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen. Das Jahr 1517 aus der Perspektive von 2017“.

 

Die Preisträger des Wissenschaftlichen Förderpreises 2017 werden im Rahmen der feierlichen Verleihung am 13. Dezember 2017 um 13.00 Uhr an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) bekannt gegeben.
 

Kurzgefasst:                                                                                              
Datum: 13.12.2017                                                                                                
Uhrzeit: 13.00 Uhr                                                                                  
Ort: Europa-Universität Viadrina , Senatssaal  (Hauptgebäude Raum 109), Große Scharrnstraße 59, 15230 Frankfurt (Oder)
 

Kontakt für Rückfragen:
Dariusz Pawłoś
Presseattaché
Botschaft der Republik Polen in der Bundesrepublik Deutschland
Tel.: (+49 30) 22313126, dariusz.pawlos@msz.gov.pl

 

Olga Paczyńska
Wissenschaftsmanagerin
Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften
Tel. +49-30-486 285 53, olga.paczynska@cbh.pan.pl                                                                               

 

Michaela Grün  
Presse und Öffentlichkeitsarbeit              
Leiterin
Europa-Universität Viadrina      
Tel.+49-335-5534-4515, gruen@europa-uni.de

 

Quelle