Deutsch-Polnische Medientage

Deutsch-Polnische Medientage
 
 
Zum achten Mal haben sich Journalisten und Experten aus Deutschland und Polen zu den Deutsch-Polnischen Medientagen getroffen, die in der diesjährigen Auflage am 21.-22. Mai in Stettin stattfanden. Sie standen unter dem Motto „Deutschland und Polen – Neue Anker für Europa? Die Rolle der Medien in Zeiten der politischen Krise“. Außerdem wurde der Deutsch-Polnische Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis überreicht.
 

Die Deutsch-Polnischen Medientage in Stettin begannen mit einer Debatte zum Thema „Lehren aus der Krise um die Ukraine. Wie können Deutschland und Polen im Osten der Europäischen Union künftig gemeinsam agieren?“, die von Andrzej Grajewski, Chef des Auslandsressorts der Wochenzeitung „Gość Niedzielny“, moderiert wurde. Die Diskutanten auf dem Podium waren Viola von Cramon, Bundestagsabgeordnete der Partei Die Grünen, Paweł Kowal, ehemaliger Abgeordneter des Europäischen Parlaments, Moritz Gathmann, „Spiegel“-Journalist, sowie Piotr Andrusieczko und Paweł Pieniążek, Journalisten, die über die Ereignisse auf dem Maidan, die Annexion der Krim und den bewaffneten Konflikt in der Ostukraine berichtet haben.

 

Die Impulsreferate zur Diskussion hielten Botschafter Jerzy Margański und Rolf Nikel, Deutschlands Botschafter in Warschau.

 

Die Panelteilnehmer versuchten, eine Antwort auf die Frage zu finden: Was sollten Deutschland und Polen tun?

 

Lohnt es, auf die Propaganda des Kreml mit Gegenpropaganda zu reagieren? Zeigen die Sanktionen Wirkung? Mit wem muss man sprechen, um die Krise im Donbass zu lösen?

 

Nach der Debatte fanden Fachworkshops statt, die folgende Fragestellungen behandelten:

 

„Medienmanagement in Krisenzeiten“

 

„Der Begriff ‚polnische Konzentrationslager’ und seine Entgegennahme im westlichen Europa“

 

„Die Rolle der europäischen Armee in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU“

 

„Neue Herausforderungen für die Grenzregion“

 

„Wie verändern die neuen Medien die Anforderungen an den journalistischen Beruf?“

 

Am Abend des 21. Mai wurde im Kunstzentrum „Trafostacja Sztuki“ der Wettbewerb um den Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis aufgelöst, der in den Kategorien Print, Hörfunk, Fernsehen und Journalismus in der Grenzregion verliehen wird. 164 Arbeiten waren dieses Jahr zum Wettbewerb eingereicht worden.

 

In der Kategorie Print wurde Magdalena Grzebałkowska für ihren Beitrag „Śpiewać, hitlerówy!“ [Singt, ihr Nazis] ausgezeichnet, erschienen in der Beilage „Duży Format“ [Großformat] der „Gazeta Wyborcza“. In der Kategorie Hörfunk gewann der Beitrag der drei Autoren Tomasz Sikora, Roman Nuck und Tomáš Kopecký „Dowodiczek Osobisticzek, czyli Nowy Realizm Graniczny“ [Dowodiczek Osobisticzek oder der neue Grenzrealismus] und in der Kategorie Fernsehen die Reportage „Mama arbeitet im Westen – Eine Kindheit in Polen“ von Åse Svenheim Drivenes, die vom MDR gesendet wurde. Außerdem wurde der Sonderpreis „Journalismus in der Grenzregion“ verliehen, der an Joanna und Krzysztof Skonieczny von Radio Stettin für ihre Reportage „Mała Polka ze Staffelde“ [Die kleine Polin aus Staffelde] ging.

 

Quelle