Besuch von Sejm-Marschall Marek Kuchciński in Berlin

„Der Durchbruch im beiderseitigen Dialog erfolgte aufgrund gesellschaftlicher Initiativen und der deutschen und polnischen Kirchen”, sagte der Marschall bei der Eröffnung einer Ausstellung im Bundestag aus Anlass des 25. Jahrestages der Unterzeichnung des Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit unter dem Titel „Polen und Deutsche. Geschichten eines Dialogs“. Er fügte auch hinzu, dass die Denkschriften und Briefe der Bischöfe sich nachhaltig in die deutsch-polnische Geschichte eingetragen hätten. „Es gäbe keinen deutsch-polnischen Dialog ohne jene Initiativen“.
 

Marschall Marek Kuchciński kam am 31. Mai auf Einladung von Bundestagspräsident Norbert Lammert nach Berlin. Während des offiziellen Besuchs wurde er vom Vorsitzenden der Polnisch-Deutschen Parlamentariergruppe Szymon Szynkowski vel Sęk und seinem Stellvertreter Marek Krząkała begleitet.  Vor der Ausstellungseröffnung führte der Sejm-Marschall ein Gespräch mit dem Bundestagspräsidenten u.a. über die Zusammenarbeit zwischen den Parlamenten. In seiner Rede betonte Marek Kuchciński in Bezug auf die europäische Zusammenarbeit: „Polen und Deutsche können Verantwortung für diesen Dialog tragen. Wichtig ist, dass er partnerschaftlich ist. – Wir möchten in einem freien und solidarischen Europa leben“, sagte er. Und er fügte hinzu, dass die Frage nach der Zukunft und der Gestalt Europas offen bleibe. „Wir sehen Europa als ein Europa der Vaterländer“, betonte er.

 

Sejm-Marschall Marek Kuchciński traf auch mit dem Bundesratspräsidenten Stanisław Tillich zusammen. An dem Gespräch nahmen auch Szymon Szynkowski vel Sęk und Marek Krząkała teil. Während des Treffens sprachen die Politiker Fragen, die die legislative Arbeit der Kammern betreffen, an, darunter das Thema erneuerbarer Energiequellen, die bei der heutigen Sitzung des Bundesrates auf der Tagesordnung standen. Marschall Kuchciński und Bundesratspräsident Tillich sprachen auch über die gemeinsamen deutsch-polnischen Beziehungen. Als ein gutes Beispiel nannte der Marschall die Eröffnung der heutigen Ausstellung „Polen und Deutsche. Geschichten eines Dialogs“. Wie er unterstrich, stärkte derartige Initiativen den gemeinsamen Dialog und könnten als Beispiel für gute Zusammenarbeit auch mit anderen Ländern dienen.

 

Während des Treffens wurden auch Fragen im Zusammenhang mit Infrastrukturprojekten behandelt, darunter u.a. eine neue Bahnverbindung auf der Strecke Kiew-Paris über Krakau, Breslau, Dresden und Frankfurt. Unter den angesprochenen aktuellen Themen war auch das Thema illegaler Migration. Bundesrpäsident Tillich erwähnte auch, dass er nächste Woche an der Eröffnung der Sächsischen Kulturtage in Breslau teilnehmen wird.

 

Die Information beruht auf Angaben der Sejm-Kanzlei.

 

Die Ausstellung „Polen und Deutsche. Geschichten eines Dialogs“ entstand auf der Grundlage der Freilichtausstellung „Mut und Versöhnung“ in Kreisau, die zum 25. Jahrestag der Versöhnungsmesse entwickelt wurde. Mit der im Bundestag gezeigten Ausstellung soll das komplizierte deutsch-polnische Verhältnis vom Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bis heute gezeigt werden. Die Betonung liegt auf dem Engagement unabhängiger Milieus (der Opposition in der VR Polen und der DDR, der Kirchen und christlichen Organisationen sowie Emigrantenkreisen) für die Versöhnung zwischen beiden Völkern.

 

Die Ausstellung kann bis zum 17. Juni nach vorheriger Anmeldung per Telefon (+49 30 227 38883) oder E-Mail (ausstellungen@bundestag.de) im Bundestag besichtigt werden (Eintritt frei).

 

Eine Beschreibung der Ausstellung ist auf der Seite des Museums der Geschichte Polens zu finden: http://muzhp.pl/pl/c/1693/-wystawa-mhp-polacy-i-niemcy-historie-dialogu-w-berlinie

 

Quelle