Die Ausstellung „Smolensker Portraits“ im Sejm zeigt die 96 bei dem Flugzeugunglück von Smolensk am 10. April 2010 tragisch umgekommenen Menschen in Bildern von Małgorzata Wrochna. Veranstalter der Ausstellung im Sejm ist der Vorsitzende des Katyn-Ausschusses Andrzej Melak, die Schirmherrschaft übernahm der Sejmmarschall.
„Ich habe die große Ehre, diese außergewöhnliche Ausstellung in den bescheidenen Räumen des Sejm der Republik Polen zu eröffnen Wir sehen hier die Gesichter von Helden unserer Zeit, die für das Vaterland ihr Leben ließen und wie viele Angehörige unserer Generationen ihr Leben im Osten ließen und fielen. Wie bezeichnend ist das doch für die Geschichte Polens und seiner Bürger“, sagte Kuchciński.
Seiner Einschätzung nach war Lech Kaczyński, als er sich 2010 nach Katyn aufmachte, im Begriff, eine „für die Geschichte des polnischen Staates, Europas und – in den axiologischen Kategorien der historischen Wahrheit – weltgeschichtlich außerordentlich wichtige Mission im Osten zu erfüllen“.
Nach Ansicht des Sejmmarschalls sollte die Ausstellung durch Polen wandern, „überall dorthin, wo sie gebraucht wird – um von unseren großen Helden zu künden und an sie zu erinnern“.
Der Vorsitzende des Katyn-Ausschusses Andrzej Melak argumentierte, dass diejenigen, die in der Katastrophe von Smolensk umkamen, ihr Leben für ihr Land gaben. „Sie kamen ums Leben, weil sie nach Katyn fuhren, um die polnische Trauer und die polnische Verletztheit in die ganze Welt hinauszuschreien – über das Verbrechen eines Völkermords, das nicht bestraft, nicht verurteilt und von der ganzen Welt missachtet wurde“, fügte er Hinzu.
„Vor uns liegt der Weg zum Sieg, er ist holprig und voller Schlaglöcher. Uns erwartet erst die Arbeit, diesen Stall von Ungerechtigkeiten und anderen Deformationen in unserem Land zu säubern. Wenn wir zu der Losung ‚Gott, Ehre und Vaterland’ zurückkehren, dann wird alles klar und einfach sein“, sagte Melak.
Die Malerin der Bilder Małgorzata Wrochna appellierte, die bei der Flugzeugkatastrophe von Smolensk umgekommenen Menschen im Gedächtnis zu bewahren. Man müsse immer daran denken, welch großen Verlust Polen und seine Bürger erlitten hätten.
Am Donnerstag wird dagegen im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten die Ausstellung „In Erinnerung an die Opfer der Katastrophe bei Smolensk“ ihre Pforten für die Öffentlichkeit öffnen. Wie der Leiter des Büros des Pressesprechers Rafał Sobczak mitteilte, ist die Gedenkausstellung der Erinnerung an langjährige Angehörige des Auswärtigen Dienstes gewidmet, die in Smolensk bei der Ausübung ihrer dienstlichen Pflichten ums Leben kamen: Andrzej Kremer (Unterstaatssekretär im MfAA), Mariusz Handzlik (Unterstaatssekretär in der Kanzlei des Präsidenten), Stanisław Komorowski (Unterstaatssekretär im Ministerium für Nationale Verteidigung) und Mariusz Kazana (Direktor des diplomatischen Protokolls).
„Die Tragödie von Smolensk, die größte Tragödie in der polnischen Nachkriegsgeschichte, war zugleich eine Herausforderung für den polnischen Auswärtigen Dienst, der für die Organisation von Gedenkfeiern für die Opfer der Katastrophe verantwortlich war. In der Ausstellung werden u. a. ausgewählte Kondolenzbücher, die in den polnischen Vertretungen auslagen, und Fotos von diesen Feierlichkeiten gezeigt“, äußerte der Chef des Pressesprecherbüros des MfAA gegenüber der Nachrichtenagentur PAP.
Wie er angekündigte, wird die Ausstellung am Donnerstag, Freitag und Montag von 10-12 Uhr allen Interessierten offenstehen, und Informationen zur Registrierung würden in Kürze auf der Webseite des Ressorts veröffentlicht.
„Unsere Absicht ist es, Ausstellungen, die im Außenministerium konzipiert werden und u. a. für die Geschichte Polens und die Außenpolitik wichtige Jahrestage thematisieren, auch in Zukunft einer breiten Öffentlichkeit, darunter beispielsweise der Jugend, zugänglich zu machen“, fügte Sobczak Hinzu.
Am 10. April 2010 kamen in der Nähe von Smolensk 96 Menschen ums Leben, darunter Präsident Lech Kaczyński und seine Gattin Maria Kaczyńska, der letzte polnische Präsident im Exil Ryszard Kaczorowski, hohe Staatsbeamte, Befehlshaber der Teilstreitkräfte, Parlamentarier und Familienangehörige der Opfer von Katyn. (PAP)