Antrittsbesuch von Präsident Andrzej Duda in Berlin

Der Präsident der Republik Polen stattete mit seiner Gattin am Freitag, den 28. August seinen Antrittsbesuch in Deutschland ab. Am Nachmittag wurde das polnische Präsidentenpaar offiziell von Bundespräsident Joachim Gauck und Frau Daniela Schadt vor Schloss Bellevue begrüßt.
 

„Ich bin überzeugt, dass wir, wenn wir gemeinsam handeln, imstande sind, Sicherheit im europäischen Raum herzustellen und auch darauf hinzusteuern, dass auf dem NATO-Gipfel im kommenden Jahr in Warschau gute und konstruktive Beschlüsse gefasst werden, die nicht nur ein Gefühl von Sicherheit, sondern auch tatsächliche Sicherheit für die Zukunft herstellen“, betonte Präsident Duda auf der Pressekonferenz.

 

Der Präsident teilte mit, dass während seines Gesprächs mit Bundespräsident Gauck auch die Frage der Feier des 25. Jahrestages des deutsch-polnischen Vertrags über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit behandelt wurde. „Der Bundespräsident und ich prüfen derzeit die von den Außenministern unserer Länder gemeinsam vorgeschlagene Idee, eine Expertengruppe einzuberufen, die zum einen eine Bilanz der letzten 25 Jahre im deutsch-polnischen Verhältnis ziehen, vor allem aber einen Fahrplan für die nächsten 25 Jahre entwerfen soll“, sagte Andrzej Duda.

 

Anschließend begab sich Präsident Andrzej Duda zum Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Zuvor war er unmittelbar nach der Ankunft mit dem deutschen Chefdiplomaten Frank-Walter Steinmeier zusammengetroffen.

 

In Berlin besuchte das polnische Präsidentenpaar auch die Enkelin von Jan Baczewski, einem herausragenden polnischen Politiker und Bildungsfunktionär, der als Abgeordneter des preußischen Landtages für die Regelung von Fragen des Schulwesens für die polnische Minderheit kämpfte und für die Wahrung des Rechts der polnischen Minderheit auf die Pflege ihrer kulturellen Besonderheit und eigenen Tradition eintrat.

 

Jan Baczewski war Mitbegründer des Bundes der Polen in Deutschland (1922) und der Vereinigung der nationalen Minderheiten in Deutschland, Gründer und zugleich Vorsitzender des Verbands polnischer Schulvereine sowie in den Jahren 1947-52 Abgeordneter des Verfassungsgebenden Sejm. Sein Wirken ist Teil des polnischen Kulturerbes.

 

Am Abend trafen der Präsident und seine Gattin in der Botschaft der Republik Polen mit Vertretern der Polonia zusammen.

 

Die First Lady besuchte im Rahmen eines gesonderten Programms die Sophie-Scholl-Schule – eine Schule mit Europaschulzweig, die dem UNESCO-Netzwerk angehört. Agata Kornhauser-Duda sprach mit dem Direktor und Mitarbeitern der Einrichtung unter anderem über Unterricht und Integration in Deutschland und in Polen. Die First Lady war früher für kurze Zeit selbst Schülerin der Sophie-Scholl-Schule.

 

Der Besuch in Berlin war der zweite Auslandsbesuch von Präsident Andrzej Duda. Am Sonntag, den 23. August, dem Europäischen Gedenktag für die Opfer totalitärer Regime, hatte der polnische Staatspräsident Tallin besucht.

 

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