18 Jahre Mitgliedschaft Polens im Nordatlantischen Bündnis

Als der damalige NATO-Generalsekretär Manfred Wörner bei seinem Polenbesuch im März 1992 erklärte, „die Türen der NATO sind offen“, wurde der Beitritt zum Nordatlantischen Bündnis für Polen zu einem der wichtigsten politischen und strategischen Ziele.
 

Nach sieben Jahren harter Arbeit polnischer Diplomaten unterzeichneten Vertreter Polens, Tschechiens und Ungarns am 12. März 1999 in dem kleinen amerikanischen Städtchen Independence die Beitrittsprotokolle zum Nordatlantikpakt. Achtzehn Jahre danach in Polen ein zuverlässiges NATO-Mitglied, das einen effektiven Beitrag zum Aufbau von Sicherheit in der Region und weltweit leistet.

 

Das Nordatlantische Bündnis ist für Polen heute das wichtigste Sicherheitsinstrument. Die achtzehn Jahre Mitgliedschaft in den Strukturen des Bündnisses haben bewirkt, dass wir ein integraler Bestandteil der Sicherheitsstruktur sind, deren Schlüsselelement die NATO darstellt. Ernstliche Gefahren für die internationale Stabilität, wie Russlands Aggression gegen die Ukraine sie auslöste, zwangen das Nordatlantische Bündnis zu einer Konsolidierung der Verteidigungsaufgaben und Stärkung der militärischen Fähigkeiten, die der kollektiven Verteidigung dienen.

 

Der NATO-Gipfel letztes Jahr in Warschau hat eine konkrete Abhilfe gegen die wachsenden Gefahren aufgezeigt. Während des Treffens wurde die Warschauer Erklärung zur transatlantischen Sicherheit verabschiedet, die die negativen Veränderungen im internationalen Umfeld beschreibt und die Antwort der NATO bezeichnet, die sich auf eine verstärkte militärische Präsenz an der Ostflanke und den Aufbau von Stabilität sowohl in der östlichen als auch der südlichen Nachbarschaft der Mitgliedsländer des Bündnisses stützt. Gemäß den Beschlüssen des Gipfels in Warschau wird in Polen ein Multinationales Divisionshauptquartier der NATO eingerichtet, das die vier in Estland, Lettland, Litauen und Polen stationierten Battlegroups des Bündnisses koordinieren wird. Das Hauptquartier entsteht in Elbing, wo derzeit die 16. Pommersche Mechanisierte Division stationiert ist. Die Battlegroup in unserem Land bilden amerikanische Soldaten, die durch Soldaten aus Großbritannien und Rumänien verstärkt werden.

 

Außerdem wird in Polen eine schwere gepanzerte Kampfbrigade (ABCT) stationiert, wie der US-Präsident während des Gipfeltreffens in Warschau bekanntgab, womit er den strategischen Charakter der polnisch-amerikanischen Beziehungen bestätigte. Die ersten amerikanischen Soldaten trafen Anfang des Jahres in Polen ein, und in Redzikowo wurde mit dem Bau eines Stützpunkts begonnen, der Bestandteil des amerikanischen Raketenabwehrsystems, des sog. Schutzschirms, ist.

 

Die Mitgliedschaft im mächtigsten Militärbündnis der Welt hat Polen eine Sicherheitsgarantie gegeben und die Bedeutung des Staates auf internationaler Ebene gestärkt. Die Notwendigkeit der Anpassung an die NATO-Standards hat dazu geführt, dass die polnischen Streitkräfte ein hohes Niveau an Interoperabilität mit anderen Bündnistruppen erreicht haben. Wie Minister Witold Waszczykowski unlängst im Sejm der Republik Polen in Erinnerung rief, wird Polen gegenüber anderen Mitgliedstaaten als ein Musterbeispiel eines Landes hingestellt, das Sicherheitsfragen ernst nimmt: „Mit vollem Verantwortungsbewusstsein gehen wir an das von der NATO empfohlene Ziel für die Verteidigungsausgaben von 2 Prozent des BIP heran, wobei mindestens 20 Prozent dieser Aufwendungen für die Modernisierung bestimmt sind“. Aufgrund seines Engagements bei der Durchführung von NATO-Operationen ist Polen sowohl in den Augen seiner Verbündeten al s auch von Drittländern ein glaubwürdiger Partner.

 

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