Von Richeza bis zur Solidarność

Die Ausstellung führte uns von St. Wojciech und Königin Richeza von Lothringen, welche Mieszko den II. heiratete und im Jahr 1025 zur Königin von Polen ernannt wurde, durch die manchmal ungewöhnlichen Verwandtschaften mit anderen vorherrschenden Familien, wurde der europäische Kontext der deutsch-polnischen Beziehungen dargestellt. Wir waren überrascht zu erfahren, wie stark die polnisch-litauischen Jagiellonen-Dynastie Verbindungen mit den Hohenzollern und den Habsburgern, und die Verwandtschaften deutscher Könige aus dem Hause Wasa.

 

Im Zentrum der Galerie, auf dem bedecktem Innenhof, wurde  die Geschichte des Deutschen Ordens in Preußen dargestellt. Im Vordergrund ist hier vor allem die Schlacht von Grunwald, die - als einer der Schwerpunkte der polnischen Geschichte steht - die oft im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert für die Propaganda in den polnisch-deutschen Beziehungen verwendet wurde. Hier wurde  auch die aus Krakau geliehene monumentalen Preußische Huldigung von Jan Matejko vorgestellt.

 

Für die Liebhaber der mittelalterlichen Kunst war es definitiv eine tolle Erfahrung, eine Ausstellung mit Original-Werken von Veit Stoß zu sehen. Sein Leben und seine Werke sind gleichermaßen wichtig für die polnische und deutsche Kunstgeschichte. Sein Hauptaltar in der Marienkirche in Krakau ist eines der bedeutendsten spätmittelalterlichsten Werke in Mitteleuropa. Veit Stoß war ein Bürger sowohl von Nürnberg und Krakau - seine Werke in der Ausstellung zeigen die engen Beziehungen der beiden Kulturstädte im fünfzehntem und sechzehntem Jahrhundert.

 

21. September 2011
Bundespräsident Christian Wulff (r.) und Bronislaw Komorowski, Präsident Polens (beide von hinten), bei einem Rundgang durch die Ausstellung "Tür an Tür. Polen - Deutschland. 1000 Jahre Kunst und Geschichte" im Martin-Gropius-Bau.
21. September 2011
Bundespräsident Christian Wulff (r.) und Bronislaw Komorowski, Präsident Polens, bei einem Rundgang durch die Ausstellung "Tür an Tür. Polen - Deutschland. 1000 Jahre Kunst und Geschichte" im Martin-Gropius-Bau.
21. September 2011
Bundespräsident Christian Wulff (l.) und Bronislaw Komorowski, Präsident Polens, vor dem Martin-Gropius-Bau nach einem Rundgang durch die Ausstellung "Tür an Tür. Polen - Deutschland. 1000 Jahre Kunst und Geschichte" (r.: Staatsminister Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien).