„Vergebung und Versöhnung. Kardinal Kominek - unbekannter Gründervater Europas“

Die Ausstellung zeigt Leben und Werk von Kardinal Kominek, eines Wegbereiters der deutsch-polnischen Versöhnung.
 

Die Exposition präsentiert die europäische Geschichte vor dem Hintergrund des Schicksals von Breslau/Wrocław und seiner Nachkriegsgeschichte. Ihr Ziel ist es, die Person Kardinal Komineks (1903-1974) als eines weitsichtigen Europäers näherzubringen, der wusste, dass Polens Weg in das vereinte Europa über die Versöhnung führt.

 

Kardinal Kominek war einer der Initiatoren und Hauptautor des „Hirtenbriefs der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder“ vom 18. November 1965 mit dem berühmten Satz „Wir vergeben und bitten um Vergebung“. Die Ausstellung macht auf die in dem Brief enthaltene Botschaft aufmerksam: Ohne gegenseitige Vergebung sind Versöhnung und der Aufbau guter Beziehungen unmöglich. In dieser Hinsicht hat die Ausstellung eine universale Aussage. Kardinal Kominek, dessen Wirken half, die Länder Mittel- und Osteuropas in Westeuropa zu integrieren, gilt als einer der Väter der europäischen Versöhnung.

 

Obwohl Bischof Kominek 1951 zum Bischof und Apostolischen Administrator in Breslau ernannt worden war, traf er erst fünf Jahre später in der Stadt ein. Die Bischofsweihe hatte er am 10. Oktober 1954 heimlich in Przesmyśl empfangen. Erst am 28. Juni 1972 wurde er vollberechtigter Erzbischof der Metropolitan-Erzdiözese Breslau, der erste seit dem Tod von Adolf Bertram im Jahr 1945. In den Jahren 1971-1974 hatte Bolesław Kominek das Amt des Vize-Präsidenten des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) inne. Auf Beschluss von Papst Paul VI. wurde er am 5. März 1973 zum Kardinal erhoben. Er starb ein Jahr später in Breslau und wurde im Breslauer Dom bestattet.

 

Die Ausstellung wurde von der Stadt Breslau, der Kulturhauptstadt Europas 2016, in Zusammenarbeit mit der Stiftung Zukunft Berlin veranstaltet und von der Europäischen Union im Rahmen des Creative Europe Programms gefördert.

 

Die Exposition in Berlin kann vom 29. Februar bis zum 8. April 2016 von 9-18 Uhr im Abgeordnetenhaus von Berlin, Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin besucht werden.

 

Die Ausstellung, die bereits im Vatikan zu Gast war, wird ab dem 13. Mai 2016 auch in Breslau und anschließend  in Brüssel zu besichtigen sein.

 

Quelle