Neue Filiale für Krakauer Nationalmuseum

Der neu errichtete Józef-Czapski-Pavillon in Kraków (Krakau) zeigt den Nachlass des 1993 verstorbenen polnischen Intellektuellen, Schriftstellers und Malers.


Der Pavillon ist die neueste Filiale des Krakauer Nationalmuseums. Der wichtigste Teil der Ausstellung ist der Biografie Józef Czapskis gewidmet, die symbolisch für das bewegte Schicksal Polens und vieler polnischer Intellektueller im 20. Jahrhundert steht. Die multimediale Ausstellung bettet seine Lebensgeschichte anhand von Zitaten, Originaldokumenten und Archivmaterial in die polnische und europäische Geschichte ein.

Der 1896 geborene Künstler studierte zunächst Jura und kämpfte im polnisch-sowjetischen Krieg von 1919-21. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieg wurde er in verschiedenen sowjetischen Lagern interniert und trat dann in die polnisch-sowjetische Anders-Armee ein. Nach dem Krieg blieb er in Paris, wo ihn eine lange und fruchtbare Zusammenarbeit mit der Exilzeitschrift „Kultura“ verband. In deren Hauptsitz im Polnischen Literaturinstitut in Maisons-Lafitte wohnte er bis zu seinem Tode.


Im ersten Obergeschoss des Pavillons befindet sich Platz für wechselnde Ausstellungen. Derzeit werden dort eine Auswahl von Czapskis Tagebüchern sowie zwölf seiner Gemälde aus der Sammlung des Schweizer Künstlers Richard Aeschlimann gezeigt. Im Erdgeschoss befinden sich eine thematische Bibliothek sowie ein Café im französischen Stil.


Der moderne Neubau, dessen weiße Fassade die Unterschrift des Künstlers ziert, hat seinen Sitz auf dem Gelände eines Stadtpalastes, der Józef Czapskis Großvater, Graf Emeryk Hutten-Czapski, gehörte. Dort zeigt das Hutten-Czapski-Museum, ebenfalls eine Filiale des Krakauer Nationalmuseums, bereits seit 2013 die größte münzkundliche Sammlung Polens. Sie wurde zum größten Teil von Graf Hutten-Czapski zusammengetragen. www.mnk.pl

 

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