Polen, die Juden retteten

Botschafter Andrzej Przyłębski hat am Dienstag, den 17. Januar, im Haus der Konrad-Adenauer-Stiftung die Ausstellung „Sie riskierten ihr Leben. Polen, die während des Holocausts Juden retteten“ eröffnet.
 

Botschafter Andrzej Przyłębski betonte, dass diese Hilfe angesichts der drohenden Repressionen eine „Heldentat“ war. „Wer kann sich das Recht herausnehmen, über die Todesangst zu urteilen und sie zu kritisieren, die in jenen grausamen Verhältnissen Menschen davon abhielt, ihr eigenes Leben und das ihrer Angehörigen aufs Spiel zu setzen?“, unterstrich der Botschafter.

 

Wie der Leiter der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung Andreas Kleine-Kraneburg hervorhob, stellen Polen ein Viertel aller 24.000 Menschen, die von der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem als Gerechte unter den Völkern anerkannt wurden. „Gerade Polen riskierten ihr Leben – das eigene und das ihrer Familien. In Polen wurde Hilfe für Juden mit dem Tode bestraft, und diese Strafe wurde rigoros angewandt. Es sind 700 vollstreckte Urteile dokumentiert, wahrscheinlich zahlten jedoch bis zu 2000 Menschen mit dem Leben für die Hilfe, die sie jüdischen Mitbürgern leisteten“, erinnerte Kleine-Kraneburg.

 

Die Ausstellung wurde vom Museum der Geschichte der Polnischen Juden POLIN in Warschau und dem polnischen Außenministerium vorbereitet. Sie ist vorher in vielen Ländern der Welt gezeigt worden. In Deutschland konnte man sie bisher unter anderem in Hamburg, Dresden und Leipzig besichtigen. In der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung wird sie bis zum 15. Februar gezeigt.

 

Die Ausstellung besteht aus 16 Tafeln, die die Lage der jüdischen Bevölkerung im von den Deutschen besetzten Polen, die aufeinanderfolgenden Etappen des Terrors vonseiten der deutschen Besatzer und verschiedene Formen der Hilfe für Juden durch ihre polnischen Nachbarn veranschaulichen.

 

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