Nationaler Tag des Gedenkens an die Verfemten Soldaten

Staatsfeiertag zu Ehren der Helden des antikommunistischen Untergrunds
 

Misshandelt in den Gefängnissen, zum Tode und anschließend zur Vergessenheit verurteilt – die Verfemten Soldaten, derer wir am 1. März in besonderer Weise gedenken. Der Nationale Tag des Gedenkens an die Verfemten Soldaten wurde 2011 auf Initiative des verstorbenen Präsidenten Lech Kaczyński eingerichtet. Dieser Staatsfeiertag wurde zu Ehren der Helden des antikommunistischen Untergrunds eingeführt, die für das Recht auf Selbstbestimmung und die Verwirklichung de demokratischen Bestrebungen des polnischen Volkes kämpften und sich der sowjetischen Aggression und dem gewaltsam aufgezwungenen kommunistischen Regime entgegenstellten.

 

 

 

Der 1. März ist ein symbolisches Datum, das historisch an die Ereignisse des 1. März 1951 anknüpft. An diesem Tag wurde im Gefängnis im Warschauer Stadtteil Mokotów das Todesurteil an sieben Mitgliedern des unabhängigkeitsorientierten und antikommunistischen 4. Hauptvorstands der Vereinigung „Freiheit und Unabhängigkeit“ - Łukasz Ciepliński, Adam Lazarowicz, Mieczysław Kawalec, Józef Rzepka, Franciszek Błażej, Józef Batory und Karol Chmiel – vollstreckt.

 

Als Verfemte Soldaten werden die Soldaten des Nachkriegsuntergrunds bezeichnet, der – bis zur Entstehung der „Solidarność“ – die zahlenmäßig stärkste Form des organisierten Widerstands der polnischen Gesellschaft gegen die ihr aufgezwungene Macht war. Im Jahr der größten Aktivität des bewaffneten Untergrunds (1945) engagierten sich bis zu 200.000 Untergrundkämpfer. 20.000 von ihnen kämpften in Partisaneneinheiten, weitere Zehntausende stellten u.a. Unterschlüpfe und Kommunikation für die Partisanen sicher.

 

 

Die kommunistische Propaganda in der Volksrepublik Polen nannte die Soldaten des unabhängigkeitsorientierten Untergrunds „geifernde Zwerge der Reaktion“. Die Helden des antikommunistischen Untergrunds wurden für ihr Handeln zum Tode, zu langjährigen Gefängnisstrafen oder Lageraufenthalt verurteilt. Unter den Opfern waren u.a. Rittmeister Witold Pilecki (Deckname „Witold“), General August Fieldorf („Nil“), Danuta Siedzikówna („Inka”), Józef Kuraś („Ogień”), Zygmunt Szendzielarz („Łupaszka”), Mieczysław Dziemieszkiewicz („Rój”) und Hieronim Dekutowski („Zapora”).

 

Im Rahmen der zentralen Feierlichkeiten des Nationalen Tages des Gedenkens an die Verfemten Soldaten unter Mitwirkung staatlicher Stellen am 1. März in Warschau ist u.a. ein feierlicher Gedenkappell am Grab des Unbekannten Soldaten geplant. Außerdem findet eine patriotische Feier auf dem Powązki-Militärfriedhof vor dem Ehrenpantheon im Feld „Ł“ – der sogenannten „kleinen Wiese“ – statt. Vorgesehen sind auch Gedenkfeiern auf dem Gelände de ehemaligen Untersuchungsgefängnisses Warschau-Mokotów in der Rakowiecka-Straße, darunter ein Tag der offenen Tür in dieser Einrichtung.

 

Geplant sind u.a. auch die Verleihung staatlicher Auszeichnungen durch den Präsidenten der Republik Polen an Veteranen und Personen, die das Andenken an die Verfemten Soldaten pflegen, des weiteren ein Gedenkappell und die Zeremonie der Aushändigung von Beförderungsurkunden für Verfemte Soldaten zu einem höheren Dienstgrad durch den Minister für Nationale Verteidigung im Museum der Polnischen Armee in Warschau. Für die Verfemten Soldaten wird auch eine Messe in der Warschauer Johanneskathedrale gelesen.

 

Der Helden des unabhängigkeitsorientierten Untergrunds nach dem Krieg wird in vielen Orten im In- und Ausland gedacht. Für die Verfemten Soldaten werden Messen gelesen, Konzerte, Schauspielaufführungen und historische Vorträge sowie Märsche und Läufe veranstaltet. So fand etwa am Sonntag, den 26. Februar in zahlreichen Städten in und außerhalb Polens, darunter in Litauen, der Gedenklauf für die Verfemten Soldaten „Auf der Wolfsfährte“ statt.

 

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