78. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges

Der Zweite Weltkrieg begann am 1. September 1939 mit dem Angriff Deutschlands auf Polen. Der deutschen Aggression schloss sich am 17. September die Sowjetische Armee an, indem sie Polen von Osten angriff. Der Verteidigungskrieg dauerte bis zum 6. Oktober 1939, als die Kämpfe der regulären Einheiten der Polnischen Armee gegen die Aggressoren endeten.
 

Die deutschen Truppen begannen ihren Kriegshandlungen gegen Polen ohne Kriegserklärung am 1. September 1939 um 4.35 Uhr in der Frühe mit der Bombardierung von Wieluń, das damals nicht weit von der Grenze zum Deutschen Reichen entfernt lag. Rund zehn Minuten später erfolgte die Beschießung der polnischen Küste durch das Schlachtschiff Schleswig-Holstein. In diesem Jahr beginnt das Gedenken an diesen tragischen Jahrestag mit einer Feierlichkeit unter Teilnahme von Staatspräsident Andrzej Duda in Wieluń.

 

Der deutsche Angriffsplan auf Polen sah einen Blitzkrieg vor, dessen Ziel es war, die polnische Verteidigung zu durchbrechen und anschließend die Hauptkräfte des Gegners innerhalb einer Woche einzukreisen und zu vernichten. Polen wehrte sich jedoch bis zum 6. Oktober 1939. „Die Polnische Armee, die dem Blitzkrieg fünf Wochen lang einsam die Stirn bot, schlug sich besser als die vereinten britischen und französischen Kräfte 1940. Die Polen erfüllten ihre Pflicht“, stellte Professor Norman Davies fest.

 

Kurz nach Kriegsbeginn, am 3. September, stellten Großbritannien und Frankreich Deutschland ein Ultimatum, in dem sie die sofortige Einstellung der Kriegshandlungen und den Rückzug ihrer Truppen vom polnischen Hoheitsgebiet verlangten. Deutschland wies das Ultimatum zurück, was zugleich den Beitritt beider verbündeten Staaten zum Krieg gegen Deutschland bedeutete. Doch die britischen und französischen Truppen unternahmen keinerlei militärische Maßnahmen gegen das Deutsche Reich. Polen musste auf sich allein gestellt gegen die Aggression des Nazi-Totalitarismus ankämpfen.

 

Marschall Edward Rydz-Śmigły, im September 1939 Oberbefehlshaber der Polnischen Streitkräfte, beschrieb die polnische Verteidigung folgendermaßen: „Polen konnte den Krieg nicht vermeiden, wenn es nicht in Verruf geraten wollte. Es erlitt und erleidet enorme Opfer, aber es leitete den Befreiungskrieg von der deutschen Dominanz ein.“ Polens Kapitulation erfolgte am 6. Oktober 1939, als nach der Schlacht bei Kock die Kämpfe der regulären Einheiten der Polnischen Armee gegen den Angreifer endeten. Als Resultat des September-Überfalls war die Regierung der Republik Polen gezwungen, ihren Sitz ins Ausland zu verlegen, um nicht in Gefangenschaft zu geraten. In den von den Deutschen und den Sowjets besetzten Gebieten nahm der Polnische Untergrundstaat seine Tätigkeit auf, der am 27. September 1939 ins Leben gerufen wurde.

 

Der Zweite Weltkrieg war der größte bewaffnete Konflikt in der Geschichte: Seine Kriegshandlungen erstreckten sich über drei Kontinente, und er forderte Dutzende Millionen Opfer. Als Ergebnis des Zweiten Weltkriegs fanden fast 6 Millionen polnische Bürger den Tod, vor allem in der Zivilbevölkerung. Polen erlitt die größten Bevölkerungsverluste unter den europäischen Ländern im Verhältnis zur Gesamteinwohnerzahl vor Ausbruch des Krieges. Die Kriegshandlungen auf polnischem Boden dauerten bis zum Ende des Krieges 1945 an. Die Regierung der Republik Polen im Exil unterzeichnete während der gesamten Dauer der feindlichen Besetzung keinen Akt der Kapitulation, und die Untergrundeinheiten der Widerstandsbewegung im Land sowie die Polnischen Streitkräfte an den anderen Fronten kämpften für die Freiheit ihres Vaterlandes.

 

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