200. Todestag von Tadeusz Kościuszko

Tadeusz Kościuszko, polnischer und amerikanischer General, Teilnehmer am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, Oberbefehlshaber der nationalen Streitkräfte während des Kościuszko-Aufstands, starb am 15. Oktober 1817 im Schweizer Solothurn. Anlässlich des 200. Todestages des Helden hat der Sejm 2017 zum Kościuszko-Jahr erklärt.
  

Tadeusz Kościuszko war Absolvent der Ritterschule in Warschau und der Militärakademie der Chevau-légers der königlichen Garde in Versailles bei Paris. 1776, einen Monat nach der Proklamation der Unabhängigkeitserklärung, traf er in Amerika ein, wo er zum Ingenieur der amerikanischen Armee ernannt wurde und an der Befestigung von Philadelphia teilnahm. Zum Zeichen der Anerkennung betraute ihn George Washington mit dem Bau der Festung West Point. Auf eigene Bitte wurde er in den Süden versetzt, wo seine Fähigkeiten den Amerikanern beim Sieg im Unabhängigkeitskrieg halfen. Auf Beschluss des Kongresses wurde er 1783 zum Brigadegeneral der amerikanischen Armee befördert und erhielt eine beträchtliche Menge Land sowie Geldmittel, die er für den Freikauf und die Ausbildung afroamerikanischer Sklaven bestimmte.

 

Im August 1784 kehrte er nach Polen zurück und engagierte sich bei den nationalen Befreiungsbemühungen. Er nahm am polnisch-russischen Krieg 1792 teil und ging danach in die politische Emigration. In der Zeit der Emigration entwickelte er das Konzept für einen nationalen Aufstand. Am 24. März 1794 legte er auf dem Krakauer Marktplatz gegenüber dem Volk einen feierlichen Eid ab, mit dem er formal das Kommando der Erhebung als Oberbefehlshaber der nationalen Streitkräfte übernahm. Er stand an der Spitze des zwei Jahre dauernden Aufstands. Am 10. Oktober 1794 in der Schlacht bei Maciejowice verwundet, wurde er in der Festung Petersburg inhaftiert und später nach Ablegung eines Eids auf den Zaren freigelassen. In den Jahren 1798-1815 lebte er in Frankreich, wo er sich an der Aufstellung der Polnischen Legionen beteiligte.

 

Kościuszko starb am 15. Oktober 1817 im Schweizer Solothurn und wurde in der dortigen Jesuitenkirche beigesetzt. Ein Jahr später wurden die Gebeine des Helden nach Krakau überführt und fanden ihre letzte Ruhe in der Königsgruft der Wawelkathedrale. Die Schirmherrschaft über das Kościuszko-Jahr haben der Sejm der Republik Polen und die UNESCO übernommen. Polnische diplomatische Vertretungen und Auslandspolen in der ganzen Welt veranstalten Gedenkfeiern, um an die Persönlichkeit von Tadeusz Kościuszko zu erinnern. Ihre Aktivitäten lassen sich in den sozialen Medien unter dem Hashtag #Kosciuszko200 verfolgen.


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