Gebäude des Jahres steht in Stettin

Das Museum "Centrum Dialogu Przełomy" (Dialogzentrum Umbrüche) in Szczecin (Stettin) wurde als weltbestes "Gebäude des Jahres 2016" ausgezeichnet.


Der Bau des polnischen Architekten Robert Konieczny und seines Büros KWK Promes setzte sich beim Welt-Architekturforum in Berlin zugleich in der Kategorie "Kultur" gegen starke Konkurrenten aus vielen Teilen der Welt durch. In die Endrunde in dieser Kategorie schafften es auch das neue Schlesische Museum in Katowice (Kattowitz), ein Entwurf des österreichischen Büros Riegler Riewe, sowie das Kulturzentrum Jordanki in Toruń (Thorn), das von spanischen Architekten Fernando Menis entworfen wurde. Robert Koniczny war in der Endrunde des renommierten Architekturpreises auch mit zwei spektakulären Entwürfen in der Kategorie "Häuser" vertreten.


Das Dialogzentrum, das sich als Außenstelle des Stettiner Nationalmuseums der jüngeren Geschichte der Stadt widmet, entstand am zentralen plac Solidarności. Sanft steigt dort der granitene Boden des Platzes an, um schließlich auf der anderen Seite die Eingangsfront des größtenteils unterirdisch gelegenen Museums freizugeben. Das Anfang 2016 eröffnete Zentrum ist in fünf Teilen gegliedert. „Genese – Der Fremde unter seinesgleichen“ ist der erste Teil der Ausstellung überschrieben, der sich mit der Zeit nach 1945 befasst. Themen sind der fast vollständige Bevölkerungsaustausch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, die Situation der Neuankömmlinge an der neuen deutsch-polnischen Grenze und die erste Zeit der Volksrepublik mit der Entwicklung der Stadt zum bedeutenden Werftstandort und der Propaganda der damaligen Zeit. „Dezember 1970/Januar 1971 – Die ungehörige Stadt“ ist der zweite Ausstellungsteil überschrieben, der sich den Streiks und politischen Protesten der damaligen Zeit widmet. „August 1980/Dezember 1981 – Der Weg in die Freiheit“ lautet das dritte Kapitel, das sich den Streiks der damaligen Zeit widmet, die zum Erstarken der Gewerkschaft Solidarność und zur Verhängung des Kriegsrechts führten. „August 1988/Juni 1989 – Anfang und Ende“ beleuchtet den Prozess der politischen Wende in Polen, an dessen Ende der Zusammenbruch des gesamten Systems der Warschauer Blockstaaten stand. Der fünfte Teil bietet Platz für wechselnde Ausstellungen.


Gleich neben dem Dialogzentrum erhebt sich der markante Bau der neuen Stettiner Philharmonie, die bereits mit dem renommierten Mies-van-der-Rohe-Preis der Europäischen Union als bestes Bauwerk des Jahres 2015 ausgezeichnet worden war.

www.przelomy.muzeum.szczecin.pl

 

 

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