Deutsch-polnischer Bahngipfel

Deutschland und Polen wollen ihre Anstrengungen für effiziente und schnelle Schienenverbindungen zwischen beiden Ländern vergrößern. Eines der gemeinsamen Ziele ist die Elektrifizierung der Strecke Stettin – Berlin bis spätestens 2020, und ab Dezember dieses Jahres wird eine neue Bahnverbindung zwischen diesen Städten eingerichtet.
 

Der erste deutsch-polnische Bahngipfel fand am letzten Freitag (11.9.) in Potsdam statt. Das Ergebnis des Treffens waren vielversprechende Ankündigungen, die Zahl der Bahnverbindungen zwischen Deutschland und Polen zu erhöhen. Die geplante Elektrifizierung der Strecke Stettin – Berlin ermöglicht eine Verkürzung der Fahrzeit per Bahn zwischen diesen Städten auf 80 Minuten. Bei dem Treffen wurde auch die Einrichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der deutschen und der polnischen Bahn festgelegt, die u.a. einen Plan für den eventuellen Ausbau der Fernverbindung zwischen Breslau und Berlin ausarbeiten wird. Die deutsche Seite kündigte an, da Breslau 2016 Europäische Kulturhauptstadt sein wird, werde von Mai bis September ein Sonderzug auf der Strecke Berlin – Breslau, „Kulturzug“ genannt, eingesetzt; die Fahrt mit ihm werde wahrscheinlich von den Bundesländern Berlin und Brandenburg (mit je 100.000 Euro) bezuschusst, was es ermöglicht, die Fahrpreise auf dieser Strecke zu senken. Im neuen Fahrplan sollen die Verbindungen nach Breslau mit Umsteigen in Posen besser korreliert werden, um die Gesamtfahrtzeit zu verkürzen. Die zwischen Breslau und Dresden kursierenden polnischen Züge werden dagegen bis Görlitz fahren können, was die Reise zwischen diesen Städten erleichtert. Die polnische Seite wies auch darauf hin, dass die Modernisierung der Bahnlinie Warschau – Posen – Berlin den Reisekomfort auf dieser Strecke bereits erheblich verbessert und die Voraussetzungen für eine weitere Entwicklung der Beförderung per Bahn auf diesem Abschnitt geschaffen habe.

 

Gastgeber des Treffens auf deutscher Seite war der Koordinator für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit der Bundesregierung, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke. Auf polnischer Seite hatte der stellvertretende Minister für Infrastruktur und Entwicklung Sławomir Żałobka den Ko-Vorsitz des Gipfels inne. An dem Treffen nahmen u.a. auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Enak Ferlemann, der polnische Botschafter in Berlin Jerzy Margański und der deutsche Botschafter in Warschau Rolf Nikel, Vertreter der Marschall- und Woiwodschaftsämter von Großpolen, Niederschlesien, Lebus und Westpommern, Beamte des Innen- und des Infrastruktur und Entwicklungsministeriums sowie die Chefs der deutschen und der polnischen Bahngesellschaften teil.

 

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