12. Juni 2014

Deutsch-Polnischer Energiegipfel


Polen und Deutschland intensivieren ihre Zusammenarbeit im Energiebereich zunehmend, und zwar sowohl die Regierungen, als auch die Unternehmen - stellte der Stellvertretende Ministerpräsident Polens und Minister für Wirtschaft Janusz Piechociński beim Ersten Deutsch-Polnischen Energiegipfel am 12. Juni 2014 in Berlin fest. Minister Piechociński sprach in Berlin mit dem Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Vizekanzler Sigmar Gabriel.


Vizepremier Piechociński betonte die effektive deutsch-polnische Zusammenarbeit im Rahmen der Energiepolitik der EU. - Dazu zählen unsere Projekte zum Ausbau der Verbindungsleitungen zwischen Polen und Deutschland. - Wir sollten auch im Bereich der weiteren Verbesserung der Energieeffizienz und des Klimaschutzes zusammenarbeiten und dabei die Ausgestaltung der künftigen Politik der EU sowie die Trends auf den Weltmärkten im Auge behalten - fügte er hinzu.

 

Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Uwe Beckmeyer unterstrich in seiner Rede beim Deutsch-Polnischen Energiegipfel, dass "Deutschland und Polen zwar unterschiedliche Ansätze der Energieversorgung, etwa beim Ausbau der erneuerbaren Energien oder bei der Atomkraft verfolgen." Es gebe jedoch beim Thema Energieeffizienz oder der grenzüberschreitenden Netzinfrastruktur für die beiden Nachbarländer viele Möglichkeiten der Kooperation. Die Zusammenarbeit der Übertragungsnetzbetreiber funktioniere bereits heute sehr gut, und auch für den weiteren Ausbau der Verbindungsleitungen zwischen Deutschland und Polen gebe es konkrete Projekte. "Engpässe an den Grenzen sind ineffizient und erhöhen die Preise", betonte er.

 

Durch die 2013 in Kraft getretenen "Leitlinien für die transeuropäische Energieinfrastruktur" seien zusätzliche Impulse für Investitionen in grenzüberschreitende Projekte zu erwarten. "Wir sollten jetzt einen gemeinsamen Lernprozess anstoßen, wie wir Kosten senken und Synergien schaffen können", betonte Staatssekretär Beckmeyer. "Eine regelmäßig stattfindende Energiekonferenz kann dazu beitragen."

 

Vizepremier Piechociński erinnerte daran, dass Polen auf eine Diversifizierung der Erdgaslieferungen setzt. Dazu dient der Bau des LNG-Terminals in Świnoujście (Swinemünde) in unmittelbarer Nähe der deutsch-polnischen Grenze. - Dadurch werden wir eventuelle Energiekrisen in Zukunft besser bewältigen können. Mit den Gaslieferungen, die über das LNG-Terminal in Świnoujście (Swinemünde) abgewickelt werden, kann sowohl der Bedarf in Polen als auch in den Nachbarländern, die sich an dem Nord-Süd-Korridor beteiligen, gedeckt werden. Polen ist gerne bereit, beim Betrieb des Terminals mit Deutschland zusammen zu arbeiten - sagte der Vizepremier.

 

Beim Deutsch-Polnischen Energiegipfel wurde von der Deutschen Energie-Agentur (dena) und dem polnischen Arbeitgeberverband Pracodawcy RP eine Absichtserklärung zur Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit im Energiebereich unterzeichnet.

 

Am Abend des 12. Juni 2014 nahmen Vizepremier Janusz Piechociński und Vizekanzler Sigmar Gabriel am Sommerfest der Deutsch-Polnischen Wirtschaft in Berlin teil.

 

Der Erste Deutsch-Polnische Energiegipfel war von der Botschaft der Republik Polen in Berlin, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag und dem Arbeitgeberverband Pracodawcy RP organisiert worden.

 

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